BWL 2. Im Laufe der heutigen Veranstaltungen werden wir voraussichtlich dieses Motivationsthema
beenden und dann haben wir nur noch einen relativ kleinen Bereich im Personal vor uns, den wir
dann vermutlich am Mittwoch auch schaffen werden und dann begeben wir uns auch schon in das nächste
Kapitel hinein. Also Sie sehen, das Personalkapitel ist kein besonders umfassendes, nur damit Sie noch
ein bisschen den Ausblick haben, was wir heute und die Woche noch vor uns haben. Ja, wo sind wir
stehen geblieben letztes Mal? Ich habe mit Ihnen die Motivationstheorie nach Maslow angefangen zu
besprechen. Ich möchte trotzdem auf der Folie 35 Sie noch mal in diesen Kontext einweisen. Also wir
haben gesagt, wir betreten jetzt wieder eher theoretischen Boden. Also wir sehen uns an,
welche theoretischen Hilfsmittel die Nachbarwissenschaften der BWL, vor allem die
Psychologie in dem Fall, welche theoretischen Konstrukte, die uns liefern, mit denen wir
vielleicht erklären können oder die uns helfen zu erklären, wie man Menschen motivieren kann,
Menschen dazu bringen kann, sich für die Ziele des Unternehmens einzusetzen und da haben wir gesagt,
können wir im Wesentlichen zwei verschiedene Theoriegattungen differenzieren. Das sind zum
einen mal die Inhaltstheorien hier auf der Folie 35 und zum anderen die Prozesstheorien,
die Sie hier auf der rechten Seite finden. Wir werden alle Theorien besprechen, mit Ausnahme
der Theorie von Adams. Also die Theorie von Adams, die Sie auf der rechten Seite finden,
die lassen wir aus Gründen des Stoffumfangs weg, aber Sie lernen zumindest Vertreter beider
Gattungen kennen, also Sie lernen Inhaltstheorien, wie auch Prozesstheorien kennen und beides ist
denke ich nötig, um letztendlich im Personalbereich vernünftig Personalführungen zu betreiben und auch
vernünftige Anreize- und Belohnungssysteme zu etablieren. Weil zum einen müssen Sie wissen,
was motiviert die Menschen, also was sind die Inhalte, also mit was muss ich die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter inhaltlich belohnen und andererseits müssen Sie auch wissen, wie entsteht diese
motivierende Wirkung in den Individuen, also sowohl der Inhalt als auch der Prozess beides ist für die
Praxis von Bedeutung. Begonnen haben wir mit diesem berühmten Schaubild, mit dieser Bedürfnispyramide
nach Maslow. Ich habe Ihnen schon gesagt, dass es mit das berühmteste Konzept in diesem Zusammenhang,
also sehr sehr bekannt, immer wieder zitiert, vermutlich so eine große Bedeutung, weil es so einfach
ist, so eingängig ist. Wir arbeiten hier mit fünf einfachen Phasen oder fünf einfachen Ebenen der
Bedürfnisse und so Maslow, also wir haben diese Struktur der Bedürfnisse und der Mensch arbeitet
sich sozusagen die Pyramide nach oben. Also es entsteht eine Bedürfnisdynamik im Menschen,
dass er immer versucht das nächste höhere Bedürfnis, das noch nicht befriedigt ist,
das letztendlich zu erfüllen oder dieses Bedürfnis zu befriedigen. Das heißt, es sind nur die
physiologischen, also nur die lebensnotwendigen Bedürfnisse erfüllt, also wir haben gegessen,
wir haben ausreichend geschlafen, also wir haben unsere Vitalfunktionen sozusagen im Griff und
das Sicherheitsbedürfnis ist noch nicht erfüllt, dann streben wir als nächstes diese Phase an. Also
immer der nächste höhere, noch nicht befriedigte Bedürfnisbereich, der wird versucht von den
Menschen zu erreichen. Das Problem hierbei ist, da habe ich sie auch darauf hingewiesen, diese Theorie
ist sozusagen nur im Kopf von dem Herrn Maslow entstanden, die ist nicht empirisch untersucht,
also da liegen keine Laborexperimente zugrunde oder keine Befragungen oder Ähnliches. Das ist ein
theoretisches Konzept, das nur auf Überlegungen basiert und daher in der Praxis doch große Kritik
erfahren hat. Also uns fehlen praktisch harte Beweise, wo wir sagen können, ja das ist tatsächlich so.
Außerdem ist das eine Theorie, die so Maslow für alle Menschen sozusagen zu jeder Zeit und immer
gilt. Also wir haben hier auch keine interindividuellen Unterschiede, die wir vergleichen,
also dass wir sagen, die einen Menschen sind so, die anderen sind so, sondern das hat einen gewissen
Universalitätsanspruch diese Theorie und das ist immer ein Problem. Also wenn wir sagen, der Mensch
funktioniert so, dann haben sie immer wahrscheinlich die Problematik, dass sie einzelne Individuen
finden werden, wo diese Theorie eben nicht zutrifft. Also diese Problematik wird hier auch nicht
berücksichtigt. Und last but not least, die Aussagen, die Maslow trifft, sind auch relativ
wenig konkret. Also sie wissen zwar, dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ein
Bedürfnis nach Wertschätzung hat, aber wie sie das ganz konkret im unternehmerischen Kontext,
im Umfeld einer Abteilung zum Beispiel im Unternehmen verwirklichen können, dass dieser
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:43 Min
Aufnahmedatum
2011-05-23
Hochgeladen am
2018-04-27 15:24:13
Sprache
de-DE